Villa Canestrari begann 1888 mit Amarone und Soave
Bereits in der vierten Generation produziert heute die Familie Bonuzzi Weine. Villa Canestrari entstand in den 1990er-Jahren aus der Verschmelzung der Familien Bonuzzi und Franchi, die beide auf eine über 150 Jahre alte Winzertradition zurückblicken können.
Weine für Romeo und Julia
Es war 2010, als ein Kunde nach dem Ripasso "Il Lasi" von Villa Canestrari fragte. Wir hatten bereits Amarone im Angebot, aber keinen Ripasso. Ausserdem waren wir eh auf der Suche nach einem Produzenten, der uns direkt beliefern würde. Verona? Die Stadt von Romeo und Julia?! Meine Frau Nathalie war sofort Feuer und Flamme. Mein Herz schlug eher für das Veneto und seinen wunderbaren Valpolicella und Soave. Also los.
Bei Villa Canestrari angekommen – selbstverständlich nach der Besichtigung des weltberühmten Balkons des
Verderbens –, nahm sich Francesco Bonuzzi viel Zeit, uns die Weinberge und das Museum vorzustellen. Aber, was war mit den Weinen? Wir hatten ja noch keinen degustiert.
"Zu unseren Weinen soll man essen", so lautete die Botschaft der strahlenden Adriana Franchi, Francescos Mama, die uns auch gleich an den gemeinsamen Mittagstisch setzte und uns ein Essen auf den Tisch stellte, von dem wir heute noch schwärmen.
Wir wollten gleich eine gute Menge bestellen, doch als unbekannte Neulinge ging nichts ohne Vorauszahlung. Also luden wir den Wagen voll und bezahlten bar. Das war der Beginn unserer vertrauensvollen und sehr fröhlichen Verbindung.
Das perfekte Klima
Die Weinberge der Villa Canestrari liegen östlich von Verona im Illasi-Tal. Die Familie besitzt Reben in der Region des Soave sowie in der Region des Valpolicella. Die Alpen im Norden schützen die Reben vor kalten Winden und der Gardasee sorgt für beinahe mediterranes Klima. Beste Vorraussetzungen für den Anbau autochthoner Traubensorten wie Corvina und Corvinone für Valpolicella-Weine und Garganega und Trebbiano für den Soave.
Herstellung von Amarone früher und heute
Im Museum der Villa Canestrari wird sehr schön veranschaulicht, wie früher das Traubengut für Amarone getrocknet und weiterverarbeitet wurde. Das Vorgehen hat sich gegenüber früher nicht verändert, nur die Technologie erleichtert die aufwendige Produktion.
Das Trocknen der Trauben
Das Antrocknen der Trauben ist typisch für die Valpolicella-Region. Das angetrocknete Traubengut wird für Amarone und Recioto verwendet. Beim Trocknen konzentriert der Zucker in den Beeren, was einerseits zu einer gewaltigen Frucht und andererseits gerne zu einem Alkoholgehalt von über
15% führt.
Grundsätzlich wird für Amarone nur das allerbeste Traubengut verwendet. Ganze, nicht zu dichte Traubenrispen werden direkt auf kleine Roste gelegt und für etwa drei bis fünf Monate voll kontrolliert angetrocknet, bevor sie gepresst werden.
Weiss und Rot reifen im Fass
Zusammen mit dem Önologen Luigi Andreoli werden die Weine sorgfältig verarbeitet. Die Fermentation wird elektronisch kontrolliert. Danach reifen Amarone und Recioto in kleinen Eichenfässern in den alten Kellergewölben der Villa Canestrari.
Auch Soave Superiore und der gehaltvolle weisse Tanbé werden in gebrauchten Holzfässern ausgebaut.