Biodynamische Weine von höchster Qualität
Tomàs Cusiné hat hohe Ansprüche an sich und an seine Weine. Er ist der zielgerichtetste und eigenständigste Weinbauer, den wir bisher getroffen haben. Er produziert biodynamisch. Es sind fantastische, variantenreiche Weine in Top-Qualität. Das macht ihm keiner so schnell nach.
Ausflug zu Tomàs Cusiné
Wir waren auf einer Importeur-Reise durch das Priorat und erlaubten uns einen kleinen Abstecher ins Costers del Segre, um Tomàs Cusiné zu besuchen. Das hat sich gelohnt. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Ein super Typ und der bekannteste und hoch gelobteste Önologe Kataloniens. Wir starteten mit Vilosell, dann kamen die Finca-Weine und die Cervoles-Weine hinzu. Herrliche Weine! In jedem seiner Weine steckt seine ganz eigene und deutliche Handschrift.
So konsequent umgesetzt, das gibt es nicht alle Tage.
Vier Weingüter von höchster Güte
Tomàs Cusiné ist im Besitz von vier Weingütern, Tomàs Cusiné, Castell del Remei, Cérvoles Celler und Cara Nord, in vier verschiedenen Appellationen Costers del Segre, Monsant und Conca del Barberà. Alles kleine Weinregionen Kataloniens. Sein "Weinreich" ist historisch gewachsen. 1982 begann er als Önologe bei Castell del Remei, das damals schon über 100 Jahre im Besitz seiner Familie war.
Cérvoles – aus den Bergen Kataloniens
Die Appellation Cérvoles liegt in La Pobla de Cérvoles in der Serra de la Llena. 1997 stiess Tomàs Cusiné auf diese Rebflächen, die bereits seit Langem im Besitz seiner Familie waren, aber nicht wirklich kultiviert wurden. Die Ende der 70er-Jahre bepflanzten Weinberge nehmen eine Fläche von 35 Hektaren ein, verteilen sich auf zehn Parzellen unterschiedlicher Rebsorten, die auf 700 bis 800 m liegen. Cérvoles ist das erste Weingut, das Weinbau in den Bergen Kataloniens betreibt.
Die Selbständigkeit mit El Vilosell
Der junge, ambitionierte Önologe verliess 2003 den Familienbetrieb und gründete mit Tomàs Cusiné El Vilosell sein eigenes Weinbauunternehmen. 2012 kam Cara Nord hinzu. Sein Ziel war es, Weine mit deutlich ausgeprägter Persönlichkeit zu produzieren, die das Terroir der Region spiegelten. Dafür entwickelte er seine eigene Philosophie und Methode, die auch heute das Markenzeichen seiner Weine sind. Sie erzielen weltweit hohe Ratings.
Cérvoles Celler pflegt biodynamischen Weinbau
Im Oktober 2014 kehrte Tomàs Cusiné zurück zum Familienunternehmen und brachte seine Erfahrungen mit. Schon seit Jahren baut Cusiné nach dem Mondkalender an. Nach und nach wird vom biologischen auf biologisch-dynamischen Anbau umgestellt. Hierbei werden selbstregulierende, natürliche Prozesse gefördert und mit biologischen Methoden ergänzt. Das einzigartige Setting der Natur ist dabei eine wertvolle Unterstützung.
"Je bewusster wir die Qualität unseres Bodens verbessern, desto besser. Eine bessere Qualität wirkt sich auf die Reben und folglich auf unsere Weine aus."
Kompost statt Sulfat, Kupfer & Co.
Im Vordergrund steht die Revitalisierung der Weinreben. Zur Wasserregulierung wird die Grasbegrünung zwischen den Rebreihen erhalten und gleichzeitig können sich diverse natürliche Feinde der Weinbergschädlinge vermehren.
Cérvoles setzt zusätzlich einen selbst hergestellten Sud aus Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe, Schachtelhalm und Baldrian zur Abwehr von Schädlingen ein und Mineralien (Silica) zur Aktivierung der Photosynthese und damit der Reben.
Tierischer und pflanzlicher Kompost, bestehend aus Schafsdünger, Weintrester und "Hornmist", wird ebenfalls eingesetzt. Dafür werden Kuhhörner mit Gülle gefüllt und im Herbst vergraben. Im Frühjahr wird die Masse mit dem Kompost und regulierenden Kräutern vermischt. Das Gut bringt zurzeit sechs Tonnen Kompost aus.
Viele kleine Rebflächen
Das Gebiet liegt in einer wilden, von Felsen und Wasserläufen zerklüfteten Gegend. Die Rebflächen sind klein und liegen verteilt auf bis zu 750 m über dem Meer. Die Böden sind gut durchmischt mit Lehm und Kies. Dank der Durchlässigkeit des Kieses können die Pflanzen gut abtropfen, während der Ton zur Erhaltung der Feuchtigkeit beiträgt und für einen optimalen Wasserhaushalt beim Anbau sorgt. Hinzu kommt, dass in dieser Region das Wetter etwas milder ist als in der restlichen, von starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, strengen Wintern und sehr heissen Sommern geprägten Costers del Segre.
Topmoderne Technologie und höchste Sorgfalt
Die neuste önologische Technologie ist auf die Grösse und den Ertrag der verschiedenen Rebflächen abgestimmt. So können Trauben einer Sorte und einer bestimmten Parzelle getrennt in verschiedenen Tanks vergoren werden. Besonders wichtig ist das System zum Umfüllen der geernteten Trauben. Diese werden über den Boden der Tanks geladen, um die Früchte besser zu schützen, unter anderem, weil dadurch Schnittwunden in der Traubenhaut vermieden werden. Für die Fässer werden verschiedene Arten von langsam wachsenden Eichen verwendet, die speziell geröstet wurden. All dies trägt zu den Nuancen und dem Charakter bei, die der Winzer für angemessen hält, um das Gleichgewicht und die Komplexität seiner Weine zu bewahren.